Donnerstag, 26. Dezember 2013

Die süßen Geschäfte mit Kindern

Wir leben in einer Konsumgesellschaft, dazu gehören nicht mehr nur die Erwachsenen.
Auch an meinen Kindern kann ich regelmäßig feststellen, dass Werbung wirkt.

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In der "Zeit" (Nr. 20, 8. Mai 2013) erschien der äußerst interessante Artikel "Süße Geschäfte" zum Thema Kindermarketing. Darin werden Entwicklungen erörtert, die verdeutlichen, wie sehr in der Werbung auf Kinder als "Konsum-Subjekte" abgezielt wird. Kinder sind wichtige Konsumenten, mit denen vor allem die Lebensmittelindustrie ihr Geld verdient. 

 

Nagging-Markt

Heutzutage entscheiden Kinder mit, was Eltern kaufen - der sogenannte "Nagging-Markt"  bringt Umsätze von ca. 70 Milliarden Euro jährlich. Ganz ehrlich, wer schafft es, den scheinbar sehnlichsten Wunsch eines nörgelnden, quengelnden, manchmal sogar schreienden, sich auf den Boden schmeißenden Vierjährigen nach dem leckeren Ferrero-Kinderpingui zu ignorieren?
Die Werbung spricht Kinder an. Was in den Einkaufswagen kommt, wird oftmals nicht mehr von den Eltern entschieden. In der "modernen" Familie wird den Kindern bewusst auch ein Mitentscheidungsrecht zugestanden.
Aber im Gegensatz zu Erwachsenen wird der kleine Konsument im Supermarkt von Reizen überflutet und von auf Kinderbedürfnisse zugeschneidertem Marketing geleitet. 
Wie funktioniert diese Werbung?
Sie zielt auf die Wunsch-, Spiel- und Themenwelt der Kinder ab. So werden Produkte und Marken mit Geschichten und Helden verbunden.


Die Gesundheit leidet ... 

Doch die Gefahren für Kinder darf man nicht unterschätzen.Tatsache ist, dass diese Produkte in den meisten Fällen ungesund sind. Sie enthalten zahlreiche Aromastoffe, die den "geschmacklichen" Wiedererkennungswert garantieren (taste signature). Der Vorteil für die Produzenten: Ungesunde Produkte werden aus billigen Zutaten hergestellt. Das birgt natürlich hohe Gewinne für die Industrie - auf Kosten der Gesundheit der Kinder. Krankhaftes Übergewicht ist nur eine Folge davon.




Gibt es Lösungen?

Ein erster Schritt wäre das Verbot der Werbung, die sich an Kinder unter 12 Jahren richtet. In den Köpfen der Menschen wird verankert, dass das Problem von Übergewicht aufgrund mangelnder Bewegung entsteht, von ungesunden Produkten wird dadurch nur abgelenkt.
Lassen sich strengere Gesetze bzgl. Kinderwerbung überhaupt realisieren?

Positiv ist, dass es weiterführende Artikel und Blogs zu diesem Thema gibt. Das lässt auf ein Umdenken hoffen.



Blog einer Mutter zum Thema:
http://ironmom2010.blogspot.co.at/2013/05/die-werbung-ist-ein-lachelndes-aas-teil.html

Artikel zum Thema Online-Werbung und Kinder:
http://www.arbeiterkammer.at/beratung/konsument/HandyundInternet/Internet/Kinder_Online-Werbung.html

Artikel zum Thema Strategien der Kinderwerbung:
http://www.kinderschutz.at/zeitung/95_werbung.htm


Foto 1:
Quelle: http://www.alimentaonline.ch/portals/0/Bilder%20News/kinderwerbung_de11.jpg


Foto 2:

Quelle: http://www.digiprodukte.ch/wp-content/uploads/2012/03/Kinderwerbung.png